Memphis/Tennessee 1.-3.9.2011

Heute stand eigentlich ein reiner Fahrtag an, Vicksburg bis Memphis, laut Navi bei einhalten der Geschwindigkeit zu schaffen bis kurz nach 13:00 Uhr. Da waren wir um 16:30 Uhr 😉

Aber der Reihe nach, beim Verlassen von Vicksburg stellten wir zunächst nochmals klar, dass wir die letzten drei Tage, sowohl in Lafayette, Natchez als auch in Vicksburg keine guten Zimmer hatten. Laut, nicht sehr sauber und einfach „nicht schön“! Wir hofften, dass dies in Memphis, da bleiben wir 2 Nächte besser wird. Auf dem HW61 ging es endlos durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, es war tatsächlich soi wie im Reiseführer beschrieben, es gab am Wegesrand viele Geschäfte, Hardware, Chemical und Traktoren, meist genau in dieser Reihenfolge, über mehrere 100 Kilometer. Soweit wir feststellen konnten waren die angebauten Fruchtsorten Soja (sieht aus wie unsere „Saubohnen“), Zuckerrohr, und ich meine Hirse.

Die Felder waren riesig, teilweise schätze ich 1 auf 2 km, das wären 200 ha. da lohnen sich natürlich auch große Maschinen und viele Landmaschinenhändler und Düngemittelhersteller, MONSANTO lässt grüßen.

 

 

Kurz danach fanden wir dann tatsächlich noch ein reifes Baumwollfeld, die Frucht war schon richtig fluffig, wenn man sie pflückte ging sie auf und vervielfachte ihr Volumen. Und es war zu diesem Zeitpunkt heiß, fast 40°, man koinnte sich richtig vorstellen´was für eine Knochenarbeit das Pflücken der Baumwolle war. Wir jedenfalls wollten zurück ins klimatisierte Auto.

Kurz nach 16:00 Uhr kamen wir dann im Comfort Inn in Memphis an, Selfparking, was Bärbel schon mal recht war und ein wunderschönes Zimmer im 10. Stock, groß, sauber und gemütlich. Auch nichts besonderes, aber einfach „schön“, als Beispiel lag ein Zettel des Zimmerservices da, wer saubergemacht hat und wann usw.

Nach kurzem ging es Downtown. Zunächst suchen wir die Mainstreet, kein Problem, sie war direkt hinter unserem Hotel. Und siehe da, eine Fußgängerzone. Ich bin gar nicht sicher, ob ich das in USA schon einmal eine gesehen habe, zumindest keine so große. Schön angelegt, mit viel grün und einer Straßenbahn die irgendwann, wie Bärbel im Reiseführer gelesen hattre, aus Portugal importiert worden war.

 

Das Peabody spare ich mir, wir waren um 17:00 Uhr dort um die Entenparade mitzubekommen. Dafür schäme ich mich 😉 Die Amis haben einfach teilweise ein Rad ab ! 5 Enten die aus einem Brunnen in einen Aufzug getrieben werden, das kann ich an jedem Teich auf der Alb haben, ohne Aufzug selbstverständlich ;-)) Dort braucht es auch keinen Ententrainer, dort macht es die Oma oder der 6jährige.

Danach ging es in die Beale Street und aus einem „schäbigen“ Hinterhof klang gute Soul Musik. Zudem gab es offensichtlich Draft-Beer, alos nichts wie rein. Die Musiker gaben alles und nach kurzem kam eine schwarze Mama dazu, deren Stimme nicht umsonst viel Volumen hatte.

Danach zogen wir uns nochmals in unsere Gemächer zurück und ruhten uns kurz aus. Gegen 20:00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg und Bärbel blieb an einer Speisekarte hängen auf der was von SIRILON stand. Es war eine scheiß noble Weistube, ich in kurzen Hosen und viele der Gäste im Jacket. Letztendlich war das Essen nicht schlecht, der Schuppen war aber einfach zu nobel!

Danach ging es wieder Richtung Beale Street und wir patrollierten erst mal rauf und runter. Auffällig war die Polizeipräsenz, 5 Streifenwagen, 2 Seqways und eine Fahrradstreife auf 250 Meter, da wird Sicherheit produziert!

Wir landeten dann im RUM and BOOGIE, kostete zwar 3 Dollar Eintritt, die Musik war dafür sehr gut und das Bier ebenso. Vermutlich hängen in dem Schuppen 100 Gitarren an der Decke, von allem was im Boogie und Soul einen Namen hat.

Im Hotel waren wir esrt wieder kurz nach 00:00 Uhr und dann noch der Bericht, zwischenzeitlich ist es 01:30 Uhr, also Gute Nacht !!

 

2. Tag

Auf nach Graceland in den Elvisrummel stürzen, hieß es heute Morgen – mit Getümmel war aber nix. Der Parkplatz war halb leer, weder am Eingang, noch an den Kassen mussten wir warten. Das mag wohl vor 14 Tagen an Elvis 34. Todestag anders ausgesehen haben, den vielen „Gattern“ am Eingang nach zu urteilen.
Vor dem Bus wurden wir gefilzt und wir mussten zurück und die Videokamera in ein Schließfach einschließen. Gut dass wir auch hier nicht nochmal anstehen mussten, um zu dem Bus zu kommen, der uns nach Graceland Mansion brachte, wo die Führung im quietschgelben Musikzimmer begann. Per deutscher Erklärung über Kopfhörer walzte die Gruppe weiter durch das Eßzimmer im Stil der 60er Jahre, zur Küche mit zwei Fernsehern und einer Microwelle (1960!), die einst rund um die Uhr besetzt war, um auch die ganz späten, wie auch die frühen Gäste bewirten zu können. Auch das Schlafzimmer und Bad seiner Eltern fehlte nicht. Seine Rückzugsräume, die zu seinen Lebzeiten privat waren, blieben auch jetzt für das Publikum tabu.
Im Keller zierten hunderte von silbernen, goldenen und platinfarbenen Schallplatten und andere Auszeichnungen die Wände, die er für seine über 1 Milliarde verkaufter Platten erhalten hat. In den Fluren hingen in Schaukästen seine Outfits der ersten öffentlichen Auftritte, sein Hochzeitsanzug und das Brautkleid von Priscilla. Oben befand sich das Wohnzimmer von Elvis, ein Raum im Dschungellook mit Möbeln im Tierdesign und einem langfloorigen grünen Teppich auf dem Fußboden und an der Decke.
Im nächsten Gebäude kam man über das Herrenzimmer (Spielhalle) in einen weiteren Raum mit Auszeichnungen, Schallplatten und den üppig ausgestalteten Outfits der zweiten Serie öffentlicher Auftritte. Auf einer großen Leinwand wurden Livemitschnitte gezeigt.
Durch einen Wandelgang gelangte man in das Büro seiner Schreibkräfte, angrenzend zu den Garagen und an den Pferdekoppeln vorbei in den Meditationsgarten, den der Vater zum Familiengrab umwidmete.
Im weiteren Gelände standen zwei Flugzeuge, ein kleineres und eine vierstrahlige Maschine namens Lisa Marie in der neben Lisas Abteil auch noch zwei Bäder, eine Musikecke, ein Gäste- und ein Eßzimmer und Elvis´Schlafzimmer Platz hatte. Der weitere Fuhrpark befand sich im Automuseum: neben mehreren Rolls Royce und Daimler natürlich seine Cadillacs; daneben eine Harley, Golfwagen, Safariautos und sogar ein alter John Deere Traktor. Durch „giftshop“ in Form einer alten 60er-Jahre-Tankstelle verließen wir die Anlage, fuhren zurück zum Hotel, um das Auto zu parken und danach in die Stadt zu ziehen.
Auf Mud Island hatten wir keine Lust, sondern schlenderten am Cotton Row Distrikt entlang und genossen den Blick auf den Fluss. Da aber 40° im Schatten herrschten statteten wir danach dem Cottonmuseum einen Besuch ab. Ausführlich wurde die Geschichte um die Baumwollpflanze, Sklaven, Blues, Technik, den Handel und der Auf- und Niedergang von Memphis dargestellt. Wir bemerkten gar nicht, wie die Zeit verging und als wir zur Türe kamen sahen wir, dass es heftig geregnet haben musste. Alles war klatschnass, weshalb wir beschlossen, mit der historischen Bimmelbahn für einen Quater pro Nase rund um die halbe Stadt zu fahren. Wieder in der Mainstreet angekommen wollten wir uns nach einem Kaffee umschauen. Leider war auf der ganzen Mainstreet keines zu finden und zu allem Überfluss ging ein heftiges Gewitter nieder, so dass wir uns unter das Vordach eines Schuhgeschäftes flüchteten. Da es einfach nicht aufhörte zu Gießen, sausten wir in die nächste Bimmelbahn und fuhren eine weitere Runde. Ein Kaffee entdeckten wir danach nicht, weshalb wir im Hardrock Caffee einen Drink nahmen bevor wir, dem nächsten Regen ausweichend, ins Hotel zurückmarschierten.
Der Hunger trieb uns abermals in die Stadt. In der Gartenlaube bei Silky O´Sulivan ließen wir uns „Ribs for Two“ schmecken, bevor wir über die Bealestreet wanderten, Musik hörten und den Straßenakrobaten zuschauten. Es war ganz schön was los. Die Polizeipräsenz war beinahe übertrieben. Als wir uns bei „Alfred´s“ auf die Dachterrasse setzten brachten sich rund um die zwei Straßenzüge der Bealestreet ca 10 Streifenwagen in Stellung. Fünf Streifenbeamte auf Fahrrädern gesellten sich dazu. Dann wurden Straßensperren errichtet und ein Securitydienst filzte die Taschen und kontrollierte mit Metalldetektoren. Als dann noch eine Feuerwehrbesatzung mit großem Auto anfuhr, dachten wir, es müsse wohl etwas ab gehen. Die ganzen Beamten standen aber nur gelangweilt herum. Irgendwann machten wir uns auf den Heimweg und hörten Musik in einer weiteren Straße. Auch hier blinkten Streifenwagen und die Feuerwehr sauste mit Signal vorbei. Wir waren beim Baseballstadion angekommen, in dem sich die Ränge gerade geleert hatten und im Ausgangsbereich eine Band spielte. Wir nutzten die Gelegenheit zur Besichtigung und zogen dann ins Hotel zurück.

 

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