St. Augustine
Die Beagle, die wir uns gestern zum Frühstück gekauft hatten, schmeckten trocken und nach Ester und nicht nach Blueberry, aber machten auch satt. Dann verließen wir das Zimmer über die 150m Flur zum Fahrstuhl, fuhren in die Tiefgarage und verstauten die Koffer im Auto.
Ab ging es über die Interstate 95 bis nach Brunswick, denn Savannah hatten wir ja gestern schon ausführlich besucht. Dort hielten wir kurz im Visitorcenter, um uns mit einer Karte für Jekyll Island einzudecken und einen Mückenschwarm von der Scheibe zu wischen. Über eine schöne Brücke erreichten wir die Insel, bezahlten einen Obulus von 5$ und legten an der Picknick Area St. Andrews unseren ersten Stop ein. Nach dem wir unser Auto in einer schattigen Parkbucht geparkt hatten, gingen wir zum Strand. Ein paar Leute zogen ein Fischernetz an Land und einer knallte mit einer Peitsche aufs Wasser. Als wir näher kamen sahen wir, dass die Leute eine Gruppe Delfine mit den gefangenen Fischen fütterten, was natürlich verboten ist – ich hatte mich noch über das Schild „Delfine bitte nicht füttern…“ gewundert.
Dann ging es am Strand und teilweise Swamp entlang zur Inselmitte in das historische Zentrum, wo wir am „Sea Turtle Center of Georgia“ hängengeblieben sind. Es ist eine Krankenstation für Meeresschildkröten, die verletzt aufgefunden werden, meist durch Schiffsschrauben, Angelhaken, Fremdkörper oder Parasiten. Wir bezahlten gerne Eintritt und ließen uns über die momentanen Patienten informieren, um die Station zu unterstützen.
Dann ging es zurück und über die Interstate bis St. Augustine. In Jacksonville hielten wir nicht, denn es gab außer einer hübschen Brücke und der Skyline nicht viel zu sehen. Da ich diese Nacht nicht gut geschlafen hatte, schlief ich zwischendurch ein. Einige Zeit vorher haben wir auch eine Motorradsozia gesehen, die geschlafen hat.
So gegen 16:30 Uhr trafen wir in unserem schlichten, fast leeren, aber in Pole-Position gelegenen Hotel ein und machten uns gleich auf in die historische Innenstadt. Das spanische Fort Castillo de San Marco, nicht weit von unserem Hotel, am Eingang der Stadt, schloss gerade seine Pforte, weshalb wir uns mit der Hafenansicht begnügten. Die ganzen Straßenzüge sind hier ein Museum im Stil um 1850. Die Geschäfte mit Antiquitäten, Handwerk, Kitsch und sonstigen „Angeboten“ wurden auch gerade geschlossen, weshalb wir von Fotos, auf denen wir hundert Jahre älter aussehen, verschont blieben. Nur unzählige historische hergerichtete Trolleys und Kutschfahrten suchten noch nach Kunden. Wir marschierten die Fußgängerzone hindurch, umrundeten das älteste Haus der Staaten (Erstbau ca 1600) und bummelten über die gepflasterte Aviles Street, die älteste Straße, wieder zurück in den Stadtkern. Aus der „Mile Top Tavern“ klang Livemusik und der Eingang lockte mit einem großen Mühlrad. Im Obergeschoss der alten Mühle war eine Bar und ein rustikales Lokal eingerichtet. Wir verspeisten im außen gelegen Teil unsere Wings und Quesadilas, ließen uns Bier und Wein munden und hörten den beiden Musikannten zu.