Von Laramie aus führte es uns auf einer kleinen Nebenstraße westwärts zu den Medicine Bow Mountains. Auf dem View Point in 3660m Höhe hielten wir an, um einen Blick auf das malerische Hochplateau mit mehreren kleinen Seen zu werfen.
Der Wind strich uns eisig um die Nase, so dass wir eilig wieder zum Auto zurückkehrten, um in Richtung Rawlins weiterzufahren. Dort wollten wir eigentlich westlich um das Shoshone Basin herum; die Landschaft verleitete uns aber in östlicher Richtung weiterzufahren. Ein See mit weißem Rand zog uns in seinen Bann. Wir parkten und wanderten ein Stück durch die Prärie. Ein Dessert Cottontail (Hase) hüpfte aufgeregt davon, als er uns bemerkte. Nicht nur wegen der Erdlöcher und evtl. Klapperschlangen (lt. Schild) gingen wir aufmerksam in Richtung See weiter. Es lohnte sich auch, die Pflanzen anzusehen, die aus dem sandigen Boden ragten. Der weiße Rand an dem sehr flachen See entpuppte sich ebenfalls als feiner weißer Sand. Der See war nur der kleinste Teil einer großen Seenlandschaft, die in der Ferne zu sehen, aber nicht erreichbar war. An den See anschließend kam das Gelände der Pathfinder Ranch, deren Ausdehnung uns die nächsten 20 Meilen bis fast nach Casper begleiteten.
Von Casper aus fuhren wir nun wieder westwärts durch eine endlose, einsame Prärie. Der Highway mit einer Hand voll Autos und der Wildschutzzaun waren die einzigen menschlichen Lebenszeichen auf fast 100 Meilen. Auch von Tieren war nichts zu sehen und die auf der Karte eingezeichneten Orte waren nur kleine einsame Häusergruppen. An der Straße waren öfter Schilder angebracht mit dem Hinweis, dass bei Aufleuchten der Signallampe die Straße unter Androhung von Gefängnis nicht befahren werden darf.
Erst um Shoshoni und dem angrenzenden Indianerreservat änderte es sich. Nach dem wir den belebten Ort passiert hatten, ging es unvermittelt durch ein Felsmassiv talwärts. Mit jeder Kurve tauchten neue Berge vor uns auf und überraschten uns durch ihre unterschiedliche Farbe – von gelb bis rotbraun! Steil verlaufende Eisenbahnschienen waren in das linke Felsmassiv eingekerbt und ein Fluss schlägelte sich mit unseren Serpentinen in die nächste Hochebene. Thermopolis kam in Sicht. Wir durchquerten den Ort und fuhren bis zum, an einem Bergmassiv groß angekündigten, „Hot Springs“, einer Thermalquelle. Danach machten wir uns auf die Motelsuche. Es hatte in dem sehr ruhigen Ort sogar einige Auswahl. Nach dem wir im Motel 8 eingecheckt hatten, beschlossen wir der Empfehlung des Hauses zu folgen und im Pumpernicks zu Abend zu essen. Das Essen war ok, das Lokal etwas zugig. Trotzdem haben wir uns mit unseren Tischnachbarn ausgiebig unterhalten.