17.03.15, wir frühstückten gemütlich und starteten dann zu unserer nächsten Tagestour. Den „ungedeckten“ Tafelberg im Blick, fuhren wir aus Kapstadt hinaus, der Küstenstraße entlang. Oberhalb von Storm in der Hout Bay (Holzbucht) hielten wir auf einem Parkplatz an und gingen über den gepflegten Rasen, auf dem ein paar Ibisse standen, hinunter in eine kleine Bucht mit feinem Sand. Wir stellten uns auf die hellbeigen, rundgeschliffenen Felsen, fotografierten und sahen den drei Surfern zu, die mit ihren Bretten auf den Wellen ritten. In Hout Bay Habour schlenderten wir durch den Markt mit Holzfiguren und am Hafen entlang. Viele Segelboote lagen im Wasser und im Hafenbecken tummelten sich ein paar Robben.
Wir fuhren vom Wasser weg und am Fuße der Tafelberg-Rückseite entlang zurück Richtung Kapstadt und stoppten dann im Botanischen Garten von Kirstenbosch. Nach dem Einlass führte uns Uli durch tropischen Baumbewuchs auf den „Tree Canopy Walkway“. Die Holzbrücke verlief beinahe auf Höhe der Baumkronen. Uli brachte sie zum Schwingen, drehte sich „gnitz“ um, um festzustellen, dass auch damit kein „quieken“ zu erreichen war. Er hatte einfach die „falschen Leute“ hinter sich – grins. Wir genossen die herrliche Aussicht auf das satte Grün unter uns, das weite Tal, die Baumwipfel, die Berge, und die Stadt in der Ferne. Im Park lenkten urige Steintreppen und Wege die Besucher an exotischen Bäumen,Blüten, Sträuchern und an Steinmauern vorbei. Danach hatte es kurz geschnittene Rasenflächen, auf denen Perlhühner pickten und Enten saßen, aber auch Sumpfbeete mit Schachtelhalm, Seidelbast, Iris und Gräsern. Einige Meter weiter blühte es in idyllischen Steingärten mit Bänken, gesäumt von Sukkulenten-Arrangements – eine Augenweide.
Die Kakteen und Wüstenpflanzen waren in einem separaten Glashaus untergebracht, das von einem künstlichen Wasserlauf umgeben war, in dem Seerosen gediehen und niedliche kleine blaue Fische schwammen.
Weiter ging es, an verbrannter Erde vorbei, auf einer Landstraße in bergiges Gelände. Nach ein paar Serpentinen im Bereich des Silberminen Reservats, erreichten wir zügig das Naturreservat Kap der Guten Hoffnung, an der südwestlichsten Spitze Südafrikas. Ein strammer Wind zerzauste uns, als wir zum Cap liefen, um ein Foto mit dem Schild „Cape of Good Hope Scenic Walk“ zu machen und einen Blick auf die tosenden Wellen zu werfen. Da es mittlerweile früher Nachmittag war, deckten wir uns im Kiosk mit einem Sandwich und Getränken ein. Evi stellte inmitten hungrigen Menschengruppen ihr Cola kurz neben sich auf der Mauer ab, um etwas in der Handtasche zu verstauen. Da schlich unvermittelt ein Pavian vorbei, grapschte sich die Cola und verschwand im Gebüsch. Wir aßen danach mit wachem Blick unsere Verpflegung und machten uns dann zu viert auf den Weg zum Leuchtturm. Die anderen nahmen die Bahn. Kaum losgelaufen sahen, wir die Leute wie wild fotografieren – hinter dem Busch saß der freche Affe mit der Cola. Später lasen wir im Netz, dass die Affen sogar schon im Kiosk randaliert und alle Schokoladen gefressen hatten.
Der Wind blies kräftig, als wir den steilen Weg nach oben gingen. Auf dem Gipfel, besonders auf dem Leuchtturm, stürmte es gar so, dass wir unsere Sachen festhalten mussten – einer Frau hat es sogar die Sonnenbrille vom Gesicht gefegt. Der Leuchtturm steht auf 250 m über dem Meeresspiegel und ist meist vom Nebel eingehüllt. Da er deshalb für die Schiffe nutzlos ist, wurde 1911 das Second Light House in 80 m Höhe gebaut, in dem auch ein Leuchtturmwächter wohnte. Auf dem Weg nach unten entdeckten wir eine Herde Pferdantilopen und einige wild lebenden Strauße. Auch die frechen Paviane schlichen begleitend durch das Gebüsch.
An der Küste entlang ging es durch Fish Hoek und Muizenberg mit kurzem Stop bei dem Haifisch-Wachturm.
Weiter auf der halben Strecke zu unserem Hotel in Kapstadt besuchten wir das IPA-Haus Timour Hall, eine alte Villa, die die IPA behalten durfte, weil sie die Renovierung so schnell organisiert bekam, dass der Regierungsverwalter sein Versprechen, es zu einer kleinen Miete langfristig abzugeben, einhalten musste. Als wir ankamen, waren die Flaggen, u.a. die deutsche Fahne, über dem weißen Bogeneingang oberhalb der Treppe schon gehisst. Wir besichtigten die historisch eingerichteten Räume, den Garten und das Häuschen von … und nahmen dann in der Bar Platz, in der all die Wimpel der IPA-Sektionen hingen, die schon zu Besuch gewesen waren. Nach einem „Polizeikaffee“ verabschiedeten wir uns und waren genau richtig zurück. Wir setzten uns in ein Kaffee im ersten Stock und tranken die von uns vermisste Tasse (tatsächlichen) Kaffee. Als sich der Sonnenuntergang ankündigte, gingen wir an den Strand und genossen das herrliche Lichterspiel.
Wieder in der Pension angekommen, kochte der Hausherr mit seiner Tochter um die Wette und es roch schon lecker. Kurz darauf wurde uns Potje, ein Eintopf, der über dem offenen Feuer gekocht wird, serviert. Bocky hatte die Variante mit Lamm, sie die mit Huhn gekocht. Zusätzlich gab es einen reinen Gemüseeintopf für unsere Vegetarier und einen leckeren Salat für alle.
HIER die Tagestour als Google-Earth File.