River Kwai

Nachdem wir mit dem Bus vom Hotel abgeholt wurden ging es nur wenige Kilometer bis zur Anlegestelle und dem Umstieg in ein Longboat. Das Boot muss man sich vorstellen als ein schmales längliches Boot auf dem 10 Personen Platz haben, am Heck ist ein LKW-Motor angebracht auf dem direkt auf der Kurbelwelle an einem langen Antriebsrohr die Schiffsschraube angebracht ist. Durch geschickte Festlegung des Aufhängepunktes kann der Motor geschwenkt und so gelenkt werden.

Nach ca. 20 Minuten Fahrt mit dem Boot kamen wir bei der berühmten River Kwai Brücke an. Die echte Brücke sieht doch etwas anders aus als in dem Film und ist weniger spektakulär als ihre Entstehungsgeschichte vermuten lässt. Heute ist es nur noch ein Nachbau, das Original wurde teilweise Anfang 1945 von der US Luftwaffe zerstört.
Die Japaner ließen diese strategische wichtige Eisenbahnlinie im Zweiten Weltkrieg durch den Dschungel von Thailand nach Burma treiben, um ihre Nachschubwege zu sichern. Hierzu wurden über 61.000 alliierte Kriegsgefangene und 270.000 zwangsverpflichtete Arbeiter aus ganz Asien herangezogen. Innerhalb von 3 Jahren wurde die als unmöglich erscheinende Aufgabe durch hervorragende Ingenieursleistung zu Ende gebracht,
unvorstellbar hoch war aber der Preis. Mehr als 12.000 Kriegsgefangene und 80 – 100.000 Asiaten starben an den Qualen. Das sind hunderte von Menschenleben für jeden Kilometer dieser Eisenbahnlinie. Die Überlebenden nannten sie die „Bahn des Todes“.
Die Brücke ist der bekannteste Teil dieser Strecke. In den letzten Jahren wurde direkt am Ende für die Touristen Aussichtsplattformen und Anlegestege für die Langschwanzboote gebaut. Man kann ruhig über die Brücke laufen, denn es kommt nur ein paar Mal am Tag ein Zug vorbei.

Was aber nicht bedeutet, dass wir nicht mit dem Zug fahren wollten. Eine Station vor der Brücke stiegen wir in den Zug, der nur 3. Klasse Plätze hatte. Da ich aus dem Internet wusste, dass die besten Plätze in Fahrtrichtung geshen links sind, saßen wir natürlich dort. Auf der linken Seite hat man den freien Blick in die herrliche Landschaft und teilweise auf abenteuerliche Brücken, rechts geht es oft direkt an der Felswand entlang.

Da der Zug oft nur in Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist kann man natürlich in aller Ruhe sehen und genießen, aber dabei auch nicht vergessen, dass es Kriegsgefangene waren, die diese Strecke teilweise nur mit Spitzhacken gebaut hatten.

Im Restaurant „Big Sheep“ in Kanchanaburi haben wir dann gemütlich spät Mittag gegessen, bevor uns der Bus zum Hotel zurückbrachte.