Morgens strahlender Sonnenschein, von Regen keine Spur, also was tun ? Vielleicht schaffen wir es ja doch noch aus dem immer enger werdenden Inntal Richtung Vinschgau zu wechseln, Richtung Südtirol soll das Wetter durchgehend schön bleiben. Also rauf aufs Rad und den Ruhetag verschieben. Entlang des Inns genossen wir die Landschaft, die wir nur von der Anfahrt zu unserem Lieblingsskigebiet in Samnaun im Winter kennen. Zunächst ging es in einem Bogen rechts an Landeck vorbei, danach schlängelte sich der Radweg durch das enge Inntal, immer in der Nähe der uns bekannten Straße, aber immer mit so viel Abstand, dass sie nicht störend war. Einige Male ging es über malerische alte Holzbrücken immer weiter Richtung Pfunds.
Nach der Kajetansbrücke am Zollhaus wechselte der Radweg, jetzt auf der wenig befahrenen Bundesstraße, kurzfristig ins Schweizer Engadin, um dann bei Martina links abzubiegen Richtung Norbertshöhe. Schon kurz vor Martina fing es an zu regnen und zwar heftig. Unter einem Felsvorsprung versammelte sich innerhalb kurzer Zeit alles was auf 2 Rädern unterwegs war. Seltsam daran war, dass egal aus welcher Richtung jemand dazukam, jedesmal erzählte er, es habe gerade auf den letzten 200 Metern angefangen. Offensichtlich hatte sich genau über uns eine Wolke festgesetzt. Nachdem das Ganze in einen Nieselregen überging entschlossen wir uns weiterzufahren und siehe da, nach wenigen Metern hörte der Regen auf. Bei der Auffahrt zur Norbertshöhe sind 11 Kehren zu bewältigen und es fing dann aber doch wieder leicht zu regnen an. Um trotzdem einigermaßen trocken nach Nauders hineinzukommen fehlten uns 500 Meter, nur noch bergab. Auf der Passhöhe nieselte es noch, aber dann fing es schlagartig an zu schütten ohne Ende.
In Nauders erblickten wir ein Bikehotel „Central“ und tatsächlich war noch ein Zimmer zu haben. Das Hotel wird in vielen Bikezeitschriften beschrieben und ist wirklich nur auf Radfahrer, egal ob Mountainbiker, Rennradfahrer oder Tourer wie wir eingerichtet. Von der Fahrradwaschgelegenheit, bis zur Werkstatt alles vorhanden. Der Chef brachte uns in seinem Auto, trotz triefend nasser Klamotten, zu einer nur wenige Meter entfernten Dependance, die Heizung konnte als Trockenraum benutzt werden, so wurden sogar die Schuhe trocken. Bei einem 4 Sterne-Haus fehlte natürlich auch der Wellnessbereich, der uns besonders gut tat nach der unfreiwilligen Dusche, nicht. Die Überraschung kam allerdings beim Gang zum Salatbuffett des Abendessens, 13 verschiedene Blattsalate habe ich gezählt, größer war die Auswahl bisher in keinem von uns besuchten Hotel. Genau das gleiche gilt für das Frühstücksbuffett. Mir wäre kein Müsli bekannt das gefehlt hätte, es standen nicht wie üblich 2 oder 3 verschiedene Müsli da, sondern ein großer Tisch voller Müsliauswahlen, inclusive einem reichhaltigen Obsttisch. Auffällig war zudem, dass wir den Altersdurchschnitt der Gäste nach oben drückten, anders als in vielen Hotels in Südtirol, wo wir ihn nach unten korrigierten 😉