Morgens ging es nach dem Spitzenfrühstück bei noch gemäßigten Temperaturen Richtung Italien weiter. Zunächst an der Burg Nauders vorbei, dann immer leicht bergauf. Bis zum Reschen sind es nur wenige Höhenmeter, allerdings ändert sich die Landschaft, bei uns auch das Wetter mit erreichen der „Passhöhe“ grundlegend.
Mit Erreichen der Grenze zu Italien ist man dann endgültig im Vinschgau angekommen. Das Tal öffnet sich Richtung Reschensee, und bald kommt auch der Kirchturm der umgesiedelten Gemeinde Graun in Sicht, aber nur wenn man links um den See fährt, und sich nicht wie viele für die Variante rechts am Seeufer entlang entscheidet. Damit man sieht wie sich das Wetter änderte hier drei Bilder die im Abstand von wenigen Minuten gemacht wurden.
Blick Richtung Norden zum Reschenpass mit Wolken |
Kirche von Graun |
Blick Richtung Süden zum |
Ab sofort ging es bergab und zwar zunächst die ersten paar Kilometer heftig. Für die nächste Stunde war das einzige was strapaziert wurde die Bremsen. Sofort fiel auch auf, dass wir auf dem Vinschgauradweg waren. Die Beschilderung ist vorbildlich, der Radweg praktisch durchgängig asphaltiert, zum großen Teil links und rechts mit einer Leitlinie, eine Fahrradautobahn, nur mit viel weniger Verkehr.
Bald fingen auch die ersten Apfelplantagen an und diese sollten uns die nächsten Tage begleiten. Mir ist absolut schleierhaft, wer die ganzen Äpfel essen soll die hier wachsen. Nach einer Rast an einer der vielen eingerichteten Rastplätzchen entlang des Radweges kam Prad im Vinschau. Bärbel bemerkte natürlich meine Blicke stetig nach rechts in die Berge. Der Traum jedes Radfahrers, das Stilftser Joch war in „Schlagweite“. Trotz des Angebotes sie mache einen Tag Pause und ich könne es mir ja dann hier „geben“, verzichtete ich dankend. Den Passo dello Stelvio mache ich irgendwann bei einem Alpenmarathon, dann aber mit meinem Renner und nicht mit einem MTB mit Gepäckträger, etwas Ehrfurcht muss ja dann doch sein 🙂
Am Nachmittag kamen wir am Schloss Juval von Reinhold Messner vorbei, hübsch gelegen am Eingang des Schnalstals.
Kurz vor Erreichen unseres Etappenzieles fiel uns die Seilbahn „Unterstell am Naturnser Sonnenberg“ auf, die links steil die Bergwand hinaufging. Leider schließen die Bergbahnen meist um 16.00 oder 17:00 Uhr und bis wir ein Quartier haben und geduscht sind ist es meist zu spät. Und ganz selten gibt es eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder mit Gepäck. Also sind wir weiter an der Etsch entlang bis Naturns und haben dort mehrere Hotels ausgelassen, um in einer Pension „Astoria“ Halt zu machen. Schönes Zimmer für günstiges Geld, super Hochterasse über dem Schwimmbad für einen ruhigen Absacker mit Füsse hochlegen. Zunächst war aber interressant, dass der Pensionsbetreiber auf eine Nachfrage sofort wusste, dass die Seilbahn bis 19.00 Uhr fährt. Also duschen und 15 Minuten zu Fuß zu der Bahn. Von oben hatte man einen genialen Rundblick, siehe auch Pano im Header.
Nach einem etwa 1stündigen Rundgang auf dem Meraner-Höhenweg kehrten wir in einer Jausenstation ein und vesperten zünftig, zumal wir uns nicht beeilen mussten, der Betreiber der Gondelbahn sagte uns bei der Ankunft oben, unten war kein Personal sondern nur eine Kamera und ein Lautsprecher, die letzte Talfahrt ist im August um 21.00 Uhr. Den Rückweg zur Pension wollten wir abkürzen und nicht mehr entlang der Etsch, sondern quer durch das Städtchen, was zu einem kleinen Umweg von ca. 30 Minuten geführt hat, da wir an der Pension vorbeigelaufen sind.
Naturns – Meran – Bozen – Kaltern – Auer