Beim Abendessen kamen wir mit dem Sohn des Hauses, einem Wanderführer, ins Gespräch und planten unseren „Ruhetag“. Wir wollten irgendwo auf die Höhe, aber wenn möglich mit einer Aufstiegshilfe, um dann oben etwas zu laufen oder zu radeln. Richtig wandern war schlecht möglich, wir hatten nur Sandalen und Freizeitschuhe dabei.
Letztendlich haben wir uns für die Fahrt nach Kaltern und dem Aufstieg mit der Mendelbahn auf den Mendelpass geeinigt. Wir sind nach einem ausgiebigen Frühstück gemütlich gestartet und haben den Kalterer See diesmal auf der anderen Seite umrundet und sind über Tramin Richtung Kaltern gefahren. Dabei ist uns ein kleiner Fehler unterlaufen, wir sind nicht am See entlang, sondern über eine Straße auf halber Höhe, über Altenburg und St. Anton und dann haben wir uns auch da noch verfahren, die Straße wurde steiler und steiler und ließ sich schon fast nicht mehr treten, als uns ein Bauer sagte, diese hört auf, ihr müsst zurück Richtung Tramin und dann auf der „Hauptstraße“ nach Altenburg, aber auch diese Strecke war heftig steil, laut Schild bis zu 16%. Ruhetag war also nichts.
In Kaltern angekommen nahmen wir dann die Standseilbahn und überbrückten binnen kurzem ca. 800 Höhenmeter und genossen danach den herrlichen Blick vom Mendelpass auf den See und das Umland.
Auf der Terasse hatte es mehrere deutschsprachige Biker die teilweise den Mendelpass mit dem rennrad hochgefahren waren. Aus Gesprächen bekam ich mit, dass es eine kleine Straße auf den Penegal gibt, einige der Biker sagten es seien fast durchweg Steigungen im zweistelligen Bereich und das würden sie sich mit zwei Blättern vorne nicht antun. Eigentlich genau das richtige für einen kurzen Ausritt am Ruhetag mit dem MTB.
Bärbel konnte sich nicht verfahren, es ging bis kaltern nur bergab und wir vereinbarten uns auf dem Marktplatz in Kaltern wieder zu treffen. Nachdem ich mich von Ballast befreit hatte, leider auch vom Foto, Bärbel wollte Kirchen besichtigen und hatte zum fotografieren mehr Zeit, ging es auf die ca. 400 Hm zum Penegal. Die Strecke war tatsächlich steil, aber machbar.
Von oben hatte man einen traumhaften Blick Richtung Kaltern und Richtung Bozen und ich hatte bei strahlendem Wetter eine super Panorama und bester Sicht keinen Foto dabei. Aber Wikipedia machts zum Glück möglich, die beiden freien Fotos von Hubert Berberich sehen genauso aus wie die Sicht tatsächlich war.
Bärbel war zwischenzeitlich nach Kaltern und besichtigte dort die schöne Dorfkirche und das Städtchen.
Auf dem Marktplatz gabs dann den obligatorischen Cappuccino und danach gings weiter nach Bozen. Auf dem Weg dorthin benutzten wir wieder die alte Bahntrasse und stellten fest, dass es offensichtlich nicht nur uns von der Steigung her zugesetzt hatte. Teilweise sahen die Radler, die uns jetzt entgegenkamen, auch nicht mehr taufrisch aus ,-) Wir wollten diesesmal den Radweg entlang der Etsch fahren und sind dann nach fast 70 km erst wieder so spät im Auers angekommen, dass es für Bärbel fast nicht mehr für den Liegestuhl gereicht hätte, vor dem wieder tollen Abendessen. Den Abend ließen wir auf der herrlichen geschützten Terasse des Turmwirtes ausklingen.
Einen richtigen Ruhetag hatten wir damit nicht, er war aber zumindest nicht so lang und anstrengend wie die normalen Radtage, zumindest für mich, ohne Gepäck 😉