Auer – Salurn – Trient – Roveretto, ca 80 km

Früh morgens kamen wir gleich an einer Apfelfabrik vorbei, unendlich viele Kisten wurden dort gelagert. Wir überlegten uns die ganze Zeit, wie das Obst ohne beschädigt zu werden in die riesen Kisten kommt, an diesem Morgen hatten wir Glück und konnten bei der Ernte zusehen, die Äpfel werden über eine schräge Ebene aus Bürsten sanft in den Kisten abgelegt.

 

Der Etschtalradweg ähnelt jetzt einer Autobahn, immer auf dem Hochwasserdamm entlang. Bärbel fand es allerdings ganz gut, sie sagte, dann kann man wenigstens in aller Ruhe die Landschaft genießen und etwas anschauen.

 

In Trient machten wir uns wieder auf zum Stadtkern und setzten uns in ein Cafe auf dem Marktplatz. Zwischenzeitlich hatten wir die Sprachgrenze überschritten, deutsch war jetzt die Sprache der Touris, die Einheimischen sprechen Italienisch. Das Cafe hatte eine reichliche Bemalung, die wie ich später bei der Stadtführung in Verona erfahren sollte nicht der Zierde dienen, sondern die Geschichte des Hauses erzählen, zu Zeiten als Lesen und Schreiben noch nicht Volksgewohnhiet war.

 

Auch hier wollten wir nicht direkt in Trient halt machen, sondern wir wollten noch einige Kilometer weiter bis Roveretto, auch damit wir die letzte Etappe bis Verona an einem weiteren Tag bequem schaffen konnten. Es ging durch Weinreben dem Ziel entgegen. Da die Lese teilweise schon begonnen hatte, riskierten wir es auch von den süßen Früchten zu probieren. Schließlich gibt es eine Karenzzeit von 8 Tagen vor der Lese, in der nicht mehr gespritzt werden darf, hoffen wir alles hält sich daran. Wie durch das gesamte Gebiet von Trient begleitete uns das Radschild mit der Aufschrift „Pista Ciclopedonale Adige“, ständig wußte man ganz genau wo man war und wie weit es noch ist, vorbildlich. In Roveretto waren wir mangels Italienischkenntnissen das erste Mal auf einen I-Punkt angewiesen und wurden gleich positiv überrascht. Nachdem wir der Dame, die bestens Deutsch sprach, erklärt hatten, dass wir trotz Fahrrad keine Etagendusche oder Massenunterkunft wollten, fing sie an zu telefonieren und hatte zunächst 2 Absagen. Sie kam dann mit einem Bed & Breakfast Haus, das erst vor 2 Tagen ihr Angebot hereingegeben hatten, rief dort an und die Vermieterin teilte ihr mit, das Zimmer sei frei, aber noch nicht fertig hergerichtet, wir sollten aber schon mal kommen, ihr Mann erwarte uns auf der Straße. Gesagt getan, auf zur „Casa Bettini“.

 

Der Empfang war so was von herzlich, Roberto erwartete uns auf der Straße, half beim abstellen der Fahrräder in der Garage und beim Tragen des Gepäcks, wir waren die ersten Gäste bei Laura und Roberto, die Zimmer in einem alten Stadthaus in einer Gasse sehr schön hergerichtet, mit Küchenzeile und wunderschönem Bad. Garage für die Fahrräder, Doppelzimmer mit Bad und Frühstück für 70 €, echt ein Schnäppchen für Roveretto. Roberto hat uns, sollte je etwas sein seine private Handynummer gegeben und auch sonst waren sie sehr besorgt um unser Wohlergehen. Da es die netteste Unterbingung war, will ich sie hier auch mittels Link weiterempfehlen. Casa Bettini Kurz nach uns kam auch schon das zweite Radlerpaar, ebenfalls aus Deutschland an.

 

Nach den Tagen in Südtirol war uns nach Lasagne und Pizza, wir fanden bei unserem Stadtrundgang auch eine nette Gaststätte und genossen unseren ersten Tag in „Italien“. Auf dem Heimweg setzten wir uns noch vor eine italienische Bar und tranken einen „Absacker“, dabei trafen wir unsere Mitbewohner von Roberto und Laura wieder. Bei einem Gespräch über den weiteren Reiseverlauf sagten sie, dass sie gerade vom Bahnhof kämen und für Morgen die Heimreise gebucht hatten. Aufgrund eines schweren Motorradunfalles im Bekanntenkreis wollten sie ihre Weiterfahrt abbrechen. Die Beiden boten uns ihr Europa-Spezial-Ticket für den Nachtzug am Samstag, bwz. Sonntagmorgen 01 Uhr an. Da wir noch kein Ticket für die Rückreise hatten, kauften wir ihnen das Ticket ab. Bis Sonntagmorgen blieben uns 3 Tage in Verona, das sollte reichen.

Roveretto – Verona