Es regnet ! Das Hotel das den Namen gewechselt hat bietet Frühstück, da wollen wir doch mal sehen was es zu bieten hat. Wir haben einen Voucher und lassen uns seaten, es gibt einen brauchbaren Kaffee und ein Früstücksbuffet, ohne frisches Obst oder Säfte, aber trotzdem ganz annehmbar, eigentlich für amerikanische Verhältnisse gut.
Gegen 09:00 Uhr machen wir uns auf die Reise und das Navi zeigt bei strömendem Regen eine Ankunft um 14:00 Uhr an, was bedeutet, da wir einen Wechsel von CT auf ET haben 15:00 Uhr. Auf der IS26 geht es flott Richtung SO, es herrscht dichter Verkehr, kein Wunder es ist LaborDay, schulfrei in den gesamten USA. Die Zeitangeben stimmern relativ gut und es ist nicht möglich etwas Zeit gut zu machen, das NAVI geht offensichtlich immer von der erlaubten Geschwindigkeit aus. Schneller fahren geht schon deshlab nicht, weil in den USA ja kein Rechtsfahrgebot gilt und alle auf allen Spuren bis auf 2-3 km gleich schnell fahren. Bei Columbia, also auf halber Strecke fängt es dann auch noch an zu stauen, nach fast 5 ml stellt sich heraus, auf der Gegenfahrbahn ist ein Unfall, Gawkers, meine ich ist der englische Begriff für Gaffer, kein Unterschied zu Deutschland also. Was auffällt sind die Strafen für „Litter“ Abfall, außerdem werden Straßenarbeiter ander geschützt als bei uns, mit Warnschildern und Strafandrohunge, bei überschreiten der Höchstgeschwindigkeit im Baustellenbereich, 500 Dollar UND bis zu 30 Tage Prison.
Da uns das NAVI in Cherrokee falsch geleitet hat traut Bärbel im auch nicht bei unserer Ankunft in Charleston, immerhin eine der ältesten Städte in Amerika mit New York, Bosten und Philadelphia. Bruce (ich habe Bruce Willis als Stimme eingestellt) erklärt uns jedoch auf dem Hotelparkplatz, dass wir da seien und ich doch keine Schweinebacke bin 😉 Es war zwischenzeitlich 16:00, mit Pinkelpause, einem Visitorcenter und dem Stau haben wir gerade mal 46 mph geschafft, trotz erlaubten 45 bis 70 mph. Da wir noch etwas besichtigen wollen machen wir uns auf Richtung Boone Hall Plantation. Es geht erst mal über die Arthur Ravenel Bridge, einer riesigen Hängebrücke, die man auch zu Fuß begehen kann, gebucht !
Die Boone Hall Plantation diente schon viele Male als Filmkulisse, wenn man die Eichenzufahrt hochfährt weiß man wieso. Das Haus hat mehrmals den Besitzer gewechselt, und ist vielfach abgebrannt, erneuert und restauriert worden. Bei der Hausführung erfuhren wir, dass es zu Baumwollzeiten nicht üblich war, dass die Farmhäuser weiße Säulen hatten, die sind erst im 19. Jahrhundert dazugekommen, auch wenn sie heute als Status der Südstaatenhäuser gelten. Die Sklavenhäuser am der Einfahrt entlang galten als Statussymbol, mal wollte damit zeigen wieviel Sklavenfamilien man hatte. Das gesamte Anwesen ist jedenfalls gewaltig und sehr schön restauriert.
Auf der Rückfahrt war, wie oben schon angekündigt der Gang auf die Brücke angesagt, NAVI und mein eingebauter Kompass brachten und direkt unter die Brücke. Auf der Brücke gab es einen kombinieten Rad- und Fußwweg, es war ein ordentliches Stück zu laufen bis zur Brückenmitte. Zudem war es schwülwarm, man hatte das Gefühl der warme Wind sei feucht und die Klammotten klamm, bei 30 Grad 😉 Leider war es bewölkt als wir oben ankamen, trotzdem reichte es einige schöne Fotos auf die Bucht und auf den Flugzeugträger Yorktown, der dort als Museumsschiff liegt.
Zurück war klar, dass wir noch „Downtown“ wollten, sightseeing und essen. Also wieder das NAVI gekquält und ab Richtung Meeting Street. Wieder Parkuhren und keinen Plan, ob noch etwas zu zahlen ist. Wer aus den Angaben schlau wir ist König, ich jedenfalls nicht, also gibt es nach 18:00 Uhr auch kein geld mehr. Geparkt haben wir auf Höhe der Charlotte Street und sind dann die Meeting Street südlich bis zur Tradd Street gelaufen und dann die King Street wieder zurück. Teilweise völlig alleine, am LaborDay zwischen 19:30 und 20:30 Uhr. Schon auf unserem Rundgang hatten wir ein „Sticky Finger“ gesehen, an der Ecke Hasell/Meeting Street, dort haben wir gut und reichlich gegessen, Bärbel „haselnussgerauchtes Schweinefleisch auf Frenchtroast mit Salat und Potato“ und ich Half&Half Rips&Wings, dazu Orangensaft und Draft.
Gegen 23:00 Uhr waren wir dann wieder am Hotel. Schönes Zimmer im 6. Stock, zwar kein Riverview aber immerhin einen schönen Ausblick, sauber, zwei Betten, keinen Kühlschrank, gutes Internet.
Charleston 2. Tag
Zum Frühstück gingen wir heute nach neben an ins Waffelhaus, weil unser Hotel keines includiert hat. Danach ging es noch mals in die historische Innenstadt, die wir gestern ja nur im Dämmerlicht gesehen hatten. Wir parkten mittendrin und flanierten die Kingstreet, eine Einkaufsstraße mit hübsch renovierten Häusern, hinunter. Die Verkaustheken, die man von der Straße aus sah, versetzten uns optisch ins letzte Jahrhundert, obwohl es moderne Waren waren, die in den nostalgischen Regalen gestapelt waren. Auch das Design der Kassen und Dekoration entsprachen dem Stil um 1900. Wir marschierten weiter in Richtung Hafen. Plötzlich zogen dicke Wolken auf und es begann zu tröpfeln. Vorgewarnt durch die letzten Tage, spurteten wir los, um den nächst besten Unterstand zu erreichen. Kaum dass wir die paar Meter zu einer Kirche geschafft hatten, platzte der Regen los – hier gibt es keinen normalen Regen, man hat das Gefühl, dass jemand mit einem Eimer auf einen schüttet. Wir besichtigten die Michaelskirche, die im Krieg zwar abbrannte, deren Glocken aber zu der Zeit in England waren und später wieder zurückgebracht wurden. Es fiel auf, dass die Kirchenbänke alle umplankt waren, so dass jede Gruppe für sich in einem abgeschlossenen Abteil saß, dessen Rand fast einen Meter hoch war. Nach dem es nichts mehr zu sehen gab, wagten wir einen Blick nach draussen. Der Regen hatte kurz nachgelassen, also joggten wir ein Stück weiter zum Seiteneingang des Postmuseums und warteten auf den Free Trolley, einem im alten Stil hergerichteten Bus. Mit dem fuhren wir dann alle historischen Straßen ab, betrachteten die Häuser, in die teilweise das Wasser mehrere Zentimeter hoch vorne rein und hinten raus lief. Als es nachgelassen hatte, stiegen wir in der Nähe des Autos aus, holten die Regenjacken aus dem Kofferraum und machten uns abermals auf zum Hafen. Diesmal hielt das Wetter, es tröpfelte nur noch. Als wir den Steg hinausgingen blies ein kräftiger, warmer Wind und das Wasser kräuselte sich heftig in der Bucht. Im angrenzenden Waterfront Park sonnten sich die jungen Krabben an einer Mauer und im Brunnen, der wie eine Ananas aussah, posierten die Leute im Wasser stehend. Von den Bäumen tropfte es, als wir an den alten Herrenhäusern vorbei,
in die zur Marketstreet gingen. Ein Haus mit schmiedeeisernen Geländer und Säulen fiel uns auf. Wir gingen durch den Torbogen und gelangten in einen Markt der sich über mehrere Hallen erstreckte.
Mit dem Auto fuhren wir zur Isle of Palms außerhalb der Stadt, einer Uferpromenade mit hübschen Südstaatenhäusern, vielen Palmen und Natursandstrand. Kräftiger Wind und feiner Sand blies uns ins Gesicht, während wir auf einer umgeknickten Palme saßen und den schäumenden Wellen zusahen. Wir gingen noch ein Stück am Strand entlang, damit Günters Hose wieder trocknen konnte (er wollte mal ein Stück näher ans Wasser ;-). Dann nutzten wir einen Weg durch das Strandgras, um an die Promenade zurückzukommen und noch kurz einer Feuerwehrtruppe beim Üben mit dem großen Strahlrohr von der Feuerwehrleiter aus zuzusehen. Zurük zum Hotel fuhren wir durch das Old Village.
Nach dem wir uns vom Sand und Salz auf der Haut befreit hatten, gingen wir in der South Berewery Essen. Günter bekam ein großes Steak und ich versuchte die Bierteigpizza. Beides war sehr lecker.
Nun wollen wir noch zum Abschluss hier im Hotel in den 15. Stock ins Restaurant bei einem Bier/Wein die Aussicht genießen.
Sah gut aus!