Nachdem wir uns nach dem gemeinsamen Frühstück von unseren Dreien verabschiedet hatten, nicht ohne die Zusage eines Gegenbesuches nächstes Jahr einzuholen, machten wir uns auf den Weg nach Natchez. Schon auf den ersten Kilometern erzählte Bärbel, dass wir eigentlich gestern so früh dran waren, dass es die Swamptour doch noch gereicht haätte vor dem Dinner mit unseren amerikanischen Freunden. Was ein Swamp ist sieht man auf dem Foto, zu deutsch ums mit Charlotte Roche zu sagen „Feuchtgebiet“.
Der Highway führte dann über ein Swamp und zwar über 40 Meilen war er auf Stelzen gebaut. Kurz vor Baton Rouge hörte der Swamp dann auf und wir hatten wieder festen Boden unter den Rädern, also was tun ? Das nächsrte VisitorCenter gehört uns ! Wie immer wurden wir empfangen mit der Frage, ob wir Kaffe oder Wasser wollen, kostenlos selbstverständlich. Komisch, in Deutschland habe ich noch an keiner Einfallstraße oder Autobahnabfahrt ein InfoCenter mit freiem Kaffee und Wasser gesehen 😉 Wir waren wieder mal alleine im Center und das um kurz vor 10.00 Uhr morgens. Die Dame fing sofort an zu telefonieren und sagte einem der 100 $ wollte auch gleich wieder ab, ihre Kollegeinn hatte bei einem anderen Anbieter mehr Glück und handelte für uns, als „A Party of Two“ 35$ pro Nase aus. Treffpunkt 11:00 Uhr, ein Visitorcenter retour Richtung Lafayette, die Zeit dazwischen könnten wir uns aber auf ihrem schönen Scenic Byway vertreiben, es gab einige schöne Herrschaftshäuser zu sehen. Zudem war gerade Zuckerrohrernte, was wie bei uns die Maisernte abläuft.
Das Treffen mit Mr. Ernest Couret klappte problemlos und nach dem slippen seines Bootes ging es los, zuerst unter der Autobahn und dann ab in die Sümpfe. Es gab jede Menge Vögel zu sehen, aber leider auf der gesamten Tour keinen einzigen Alligator. Jeffe bemühte sich redlich, sprach unterwegs mit einem anderen Guide, der fand aber auch keines. Das tat der Tour im gesamten aber keinen Abbruch, trotzdem war es ein echtes Erlebnis, zumal wir mit unserem Guide alleine unterwegs waren. Jeffe bat uns danach bei der Dame die ihn aus dem Visitorcenter angerufen hatte einige Prospekte von ihm abzugeben, was wir natürlich gerne erledigten. Es machte für mich den Anschein als sei die Konkurrenz groß und wir alles was Jeffe hatte (4WD, Trailer und Boat) gesehen hatten. Deshalb auch der Link auf seine HP.
Danach hieß es auf nach Natchez, wir wollten die Stadt noch besichtigen. Trotzdem reichte es unterwegs noch ein altes Hofgut zu besichtigen, ich fuhr einfach ab vom Highway und „frei Schnauze“, schon standen wir vor einem histrorischen Hof. Schließlich hatten wir ja das Navi und das brachte uns problemlos immer wieder in die Spur. Kurz vor 16:00 Uhr waren wir in Natchez, das Thermometer zeigte unterwegs 100°F also etwa 38 °C.
Trotzdem gingen wir auf den Natchez Trial, der als Weg der Stadtführung ausgezeichnet war. Wir waren die einzigen die unterwegs waen und fielen so auf, dass sogar eine Deputi-Sheriffin hielt und uns freundlich fragte, woher wir denn kommen. Wahrscheinlich dachte sie bei sich, welche Nationalität ist so doof und schlappt bei immer noch 35 Grad im Schatten den Trail ab 😉 Es lohnte sich aber trotzdem, die alten Villen machen echt was her und passen einfach perfekt in die Landschaft und in die Südstaaten wie man sie sich vorstellt. Besonders imposant war natürlich Stanton Hall, ein Bau bei dem offensichtlich Geld eine untergeordnete Rolle gespielt hat, erbaut von einem Baumwollbaron namens Frederick Stanton. Auf unserer Tour trafen wir gleich zu Beginn drei Ladys die auf der Suche nach einem anscheinend guten Restaurant waren, wir konntren ihnen anhand unseres Stadtführers behilflich sein und just am Ende der Tour kamen sie uns wieder entgegen, lobten unsere guten Füße (ob sie die gleichen Gedanken wi die Polizistin hatten ?) und ich fragte wie das Dinner gewesen sei, was sie mit Lobeshymnen beantworteten, also los ins „Cock of the Walk“, einem Hafenrestaurant, urgemütlich und rustikal. Die Vorspeise gabs in einem Blechteller, das zugehörige Süßbrot ließ der Kellner, wie einen Pfannkuchen, einmal bis kurz unter die Decke. Bärbel bekam Hühnchen und ich Seafood satt und Bier kalt. Nach dem Essen gönnten wir uns noch einen Blick auf den Mississippi im Abendrot, wunderschön. Natchez, das war unser Fazit nach dem Stadtrundgang und der Mississippipromenade war jedenfalls die am besten hergerichtete und erhaltene Stadt, wesentlich schöner als z.Bsp Lafayette.
Nach einem kurzen Stop an der Mall gings dann zum Hotel, der Bericht wollte ja noch geschreiben werden.
31° 33′ N, 91° 23′ W
Natchez ist eine Stadt im Südwesten des US-Bundesstaates Mississippi und hat eine Fläche von 35,9 km². Sie ist County Seat des Adams Countys und liegt unmittelbar am Mississippi River. Die Stadt liegt 277 km nördlich von New Orleans. Im Jahr 2000 hatte Natchez 18.464 Einwohner. Die Stadt ist die älteste des Staates und war vor dem amerikanischen Bürgerkrieg das wirtschaftliche, politische und soziale Zentrum Mississippis. Außerdem beginnt hier der Natchez Trace.