Jasper

Jasper/Alberta

Mt Robson mit Unfall

Heute beim Frühstück machte die Brandmeldeanlage keine Probleme mehr, offensichtlich war unser Toast nicht mehr so dunkel Lachend Während die Frauen packten, fuhren Jens und ich zum Tanken und Autowaschen. Tatsächlich konnten wir den Dreck mit einem Hochdruckreiniger für 1 Euro loswerden. Danach ging es auf dem Highway 5 Richtung Norden, immer entlang des Thompson River und begleitet vom Canadian Railway. Gegen Mittag erreichten wir Valemount, ein Städtchen kurz vor der Abzweigung nach Osten Richtung Jasper. Hier suchten die Frauen einen Imbis aus, eine Fernfahrerkneipe, bei Jens war jedenfalls der Burger ungeniesbar und die Fries roh. Er holte sich einige Häuser weiter einen Teenburger und war damit sehr zufrieden.

Am Mt. Robson machten wir dann am Visitorcenter und dem Viewpoint halt. Das Visitorcenter lag in einer Senke des HW 16 und es herrschte lockerer LKW Verkehr. Nachdem wir uns ausgiebig informiert hatten und die obligatorischen Fotos geschossen waren, wollten wir gerade weiter, als es quitschte und krachte. Ein Wohnmobilfahrer hatte offensichtlich beim Ausfahren aus dem Parkplatz, obwohl alles völlig übersichtlich war, einen Truck übersehen. Der Truck rammte das Womo seitlich fast ungebremst und schob es nach links über die Kreuzung, über einen Verkehrsteiler in ein angrenzendes Wäldchen. Vom Womo blieben nur Trümmer, es wurde faktisch in alle Einzelteile zerlegt. Auf dem Parkpletz waren zu diesem Zeitpunkt offensichtlich 2 Rettungssaniitäter, die sich sofort um die Verletzten kümmerten. Ich half zunächst einem Sani mit einer eingeklemmte Frau,  um die es nicht gut stand. Die beiden Sanis kümmerten sich jeweils um einen Verletzen und hatten über Funk weitere Hilfe angefordert. Da keine weitere Unterstützung möglich war, ging ich zu den Anderen zurück und wir fuhren etwas geknickt weiter Richtung Jasper. News-Eintrag

Nachem wir die Uhren um eine Stunde vorgestellt hatten, Alberta hat eine andere Zeitzone, erreichten wir unser Hotel. Bei einem Stadtrundgang fanden wir dann ein Smitty’s Restaurant in dem wir gut und günstig gegessen haben. Beschlossen wurde der Abend bei einem Gläschen Wein für Bärbel und einem Pitcher für den Rest.

Jasper Nationalpark

Bei Regenwetter und nach einem Frühstück in der Lodge nebenan, zogen wir Richtung Maligne Lake los. Zuerst war ein Stop an dem Maligne Cangyon angesagt. Bei Nieselregen gingen wir ca 50m und kamen an einen Wasserfall, der sich in den aufgeschichteten Tuff eingefressen hatte. Der Anblick wäre bestimmt noch besser gewesen, wenn die Sonne geschienen hätte und wir uns die Aussichtsplätze nicht mit einem Omnibus voller Inder, die in epischer Breite fotografierten, hätten teilen müssen. Auf dem Weg weiter an den Medicine Lake, dessen Wasser viele Monate im Jahr in unterirdischen Gängen verschwindet, sahen wir ein Deer in einer Picknick-Area grasen. Der Legende vom Medicine Lake nach dachten die Indianer an Geister und Götter, weil es weit und breit keinen Abfluss gibt. Kaum weitergefahren entdeckten wir einen jungen Schwarzbären, der am Ufer graste, aber sich  sofort im Gebüsch verkroch.

Am Maligne Lake angekommen überlegten wir uns, ob wir die zweieinhalbstündige  Bootsfahrt  machen sollten. Die Fahrt hätte über den See durch ein malerisches Bergpanorama geführt. Da es aber nieselte und die Berge weit herunter wolkenverhangen waren, verzichteten wir. Der Preis von 55$ pro Person wirkte sich nicht gerade ermunternd aus. Statt dessen beschlossen wir eine kleine Wanderung (Mary…) zu machen, die noch ganz schön wurde, zumal sich das Wetter zusehens besserte.

Wir beschlossen, den angebrochenen Tag sinnvoll zu nutzen und noch die Athabasca-Falls zu besuchen. Dazu mussten wir bis Jasper zurückfahren und dann den Hwy 93 nehmen. Auf der Fahrt nach Jasper sahen wir unseren Babybären ein zweites Mal; diesmal keine 20m von der Straße weg.

Bärenfilm

Wir fotografierten gar heftig und bald hatte sich ein Knäul aus Autos, Motorhomes und einem Bus gebildet, die alle auch ein gutes Bild von dem uninteressiert weitergrasenden Bären schießen wollten. Nach dem sich ein Platz zum Durchfahren bot, zogen wir weiter und genossen den Blick auf die schneebedeckten Berge. Am nächsten Rastplatz, dort wo wir das Deer am Morgen gesehen hatten, hielten wir an, um unsere mitgebrachten Turkey-Sandwiches zu verspeisen. Wir genossen die Pause am glitzernden Fluss, umrahmt von schneebedeckten Bergen und um uns flitzenden Erdhörnchen, die gerade ein neues Nest ausstatteten.

Frisch gestärkt fuhren wir durch die herrliche, einsame Landschaft einige Kilometer weiter. Plötzlich war es mit der Einsamkeit vorbei, schon wieder war ein Wagenknäuel am Straßenrand, was uns selbstverständlich veranlasste, auch zu stoppen. Wir waren sprachlos, das Glück zu haben, einen der 8 Wapitihirsche der gesamten Region 5m neben der Straße grasen zu sehen. Das stattliche Tier ließ sich nicht im geringsten von dem Fotoshooting beeindrucken und graste fast 15 min weiter, bevor es dann mit seinem noch nicht vom Bast befreiten Geweih im Wald verschwand. Und hier gibts den 3,5 Minuten Film dazu !

Sehr zufrieden kamen wir bei den Athabasca Falls an. Das Wasser rauschte in zwei Wasserfällen in die Tiefe und schlägelte sich, tief in den Felsen eingeschliffen, weiter, um dann als friedlicher Fluss über das Lavagestein weiterzuplätschern. Auf der Rückseite des tosenden Wasserfalls war es absolut still, so dass man sich gut vorstellen kann, weshalb so viele tosende Wasserfälle erst um die Jahrhundertwende entdeckt worden sind.

Film vom Athabasca Fall

Der Heimweg verlief unspektakulär. Nach einer kleinen Shoppingeinlage (Getränke…) suchten wir das Steakhouse direkt bei unserem Hotel auf. Das Büffelsteak war leider aus, aber das Tenderlion Steak und die Ribs schmeckten auch vorzüglich. Im Quartier ließen wir den Tag bei einem Glas Wein und den Fotos des Tages ausklingen.

Hotel:  Marmot Lodge, an der Hauptstraße/Güterbahnhof, dadurch etwas laut, sauber, Rabatt für Frühstück und Dinner, Parkplatz kostenlos

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