11. Tag: Salt Lake City – Bryce Canyon

Ziemlich zeitig verließen wir das nicht so überwältigende Motel 8, um genügend Zeit für die längere Strecke zu haben. Auf der I15 ging es südlich bis Springville. Dort bogen wir auf den Highway 89 ab, der als landschaftlich schöne Strecke in der Karte eingezeichnet ist. Wir fuhren, vom Wasatch Gebirge beflankt, durch ein Tal mit riesigen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Bauernhöfen mit fast 1000 Tieren. In Salina wollten wir wieder auf die Interstate, verfehlten aber die Richtung und konnten dann wegen einer Baustelle erst nach ca. 15 km wenden; die herrliche Bergstrecke mit Gesteinsschichten in gelb und rot entschädigte uns für den Umweg. Danach kamen wir durch langweiliges Steppenland. In Sevier übersahen wir dann erneut die Abfahrt zum Highway 89. Wir stellten fest, dass dringend eine Pause fällig war. Wir hielten in Bievers und deckten uns mit einem Italian Spacy und einem großen Kaffee ein. Auf der kleinen Bergstraße über den Little Creek Peak hielten wir in einem Feldweg und verspeisten unser Picknick.

Frisch gestärkt ging es auf der 89 weiter in Richtung Bryce Canyon. Kaum dass wir auf den Scenic Byway 12 abgebogen waren, kamen wir in den Dixie National Forest. Ein ganzes Gebirge aus rotem Stein lag vor uns – der Red Canyon. Wir hielten auf dem nächsten Parkplatz an, um uns die Felsen, die bis zur Straße reichten, genauer anzusehen. Dabei entdeckten wir zwei kleine Pfade, den Photo und den Birdeye. Wir den gingen den Birdeye ein Stück hoch, um den nächsten Felsen herum, immer weiter nach oben. Fasziniert von der roten, bizarren Steinwelt wanderten wir fast eine Stunde. Auf der Weiterfahrt überraschte uns der Scenic Byway 12 erneut; wir durchfuhren zwei Arkaden aus leuchtend rotem Stein und noch mehr Gebirge, diesmal in rot und gelb.

Danach kam wieder die übliche, langweilige Steppenlandschaft. Wir mussten uns auf die Strecke zu unserer Lodge konzentrieren und betrachtet die Umgebung genauer. Dabei sahen wir eine Ausfahrt zu einer Scheune, auf der Bryce Canyon Airport stand. Zuerst lachten wir, dann stellten wir aber fest, dass es wirklich eine Landebahn gab und die Scheune der Airport war.

Kurz darauf waren wir bei unser Lodge. Nach dem wir eingezogen waren, gingen wir ins Visitor Center und informierten uns bei einem Ranger über die hiesigen Trails und sahen uns einen Infofilm über den Bryce Canyon an. Da es noch nicht so spät war, fuhren wir zum Inspiration-Point, der uns einen herrlichen Ausblick in den Canyon bot. Wir beschlossen, ein Stück auf dem Rim Trail zu spazieren. Es war herrlich, an jeder Biegung veränderte sich der grandiose Blick in den Canyon. Die Abendsonne spielte mit den bizarren Formen und ließ sie weißlich gelb und rot leuchten. Magisch angezogen wanderten wir bis zum drei Kilometer entfernten Endpunkt, dem Bryce View. Da es inzwischen schon 19.00 Uhr war, wollten wir mit dem Shuttlebus zurückfahren. Der letzte Bus war aber schon um 18.00 Uhr weggefahren, so dass wir im Sonnenuntergang wieder zurückwanderten. Hungrig hielten wir in der Anlage an und verspeisten eine Pizza, um anschließend in unsere geräumige Lodge zurückzukehren.