Im Excalibur hatten wir, wie immer im Buffet, bestens gefrühstückt. Danach ging es auf die Route 160, einer Nebenstraße. Wir fuhren an Wohnsiedlungen von Las Vegas vorbei und dann, mit Blick auf die Spring Mountains, weiter nach Pahrump und bis wir auf einsasmen Wegen nach Shoshone kamen. Dort hatten wir Mühe, die versteckte Abzweigung zum Death Valley zu finden, die länger am Valley entlang geht. Wir überquerten zwei Pässe, den Salsberry (1010m) und den Jubilee (390m). Von Pass spricht man, weil das Death Valley der tiefste Punkt der USA ist – 85,5m unter dem Meeresspiegel, wie in Bad Water an einer Höhenmarke im Fels abzulesen ist. Das Death Valley wird von zwei Bergzügen flankiert, dem Amargose Range und dem Panamit Range, die auch für das heiße Klima verantwortlich sind. Die heiße Luft steigt auf – es kann wegen der Berge keine kalte Luft nachströmen – und fällt wieder ins Tal ab, wo sie sich erneut erhitzt. Die Spitzentemperatur liegt bei 59°C. Auch die Niederschläge werden abgehalten. Nur bei Sturm oder Gewitter gelangt Wasser ins Tal, das sich gerne als „Flash Floods“ ins Tal ergießt und viele ausgeschwemmte Mineralien enthält. Diese wiederum sammelten sich im Laufe der Jahre an und bildeten eine dicke Salzschicht. Das Wasser wird dadurch ungenießbar. Das erste große Tal, das man erreicht, nach dem man durch den kargen, felsigen Teil ins Valley gelangt ist, heißt Bad Water. Es ist eine Salzebene, die am Ende ein Wasserloch das ganzjährig mit „bad water“ gefüllt ist.
Die Felsen begleiteten uns auch weiter, am Rand mehr oder weniger zu Sand zerfallen. Als auf freier Strecke Ruinen angeschrieben waren, bogen wir kurz ab und standen vor einem Gedenkstein, dem Mauerrande eines Zimmers und einem WC – die kläglichen Reste einer Goldgräberstadt, deren Mine mehrmals mit immer größeren Gewinn verkauft wurde.
Dann fuhren wir nochmals vom Hauptweg ab, den Artists Drive entlang. Am Artists Point schillerten die Felsen in allen möglichen Farben. Zurück ging es auf einer schmalen Straße zwischen mächtigen Felsen hindurch. Wir näherten uns Funace Creek, einer Oase, in der auch das Visitor Center untergebracht ist. Wir hielten aber nicht mehr an, weil wir laut Reiseführer nur noch eine Sehenswürdigkeit vor uns hatten – die Sand Dunes. Nach dem wir an einigen krümeligen, schwarzen Felsen vorbei waren und flacheres karges Land durchfahren hatten, kamen sie in Sicht. Bis zu 30m hohe goldgelbe Sandhügel, die sich durch den Wind ständig verändern, jedoch ihren Standort nicht verlassen.
Wir verließen die 190er und hielten auf Panamit Springs zu, das laut Reiseführer ein nettes Motel mit Terrasse haben sollte. Als wir den Ort sahen, konnten wir uns aber nach dem Riesenhotel in Las Vegas doch nicht zu so viel Einsamkeit entschließen und fuhren nach Lone Pine bis zum Holiday Inn weiter.
Im Mount Whitney, einer urigen Dorfkneipe mit herzhafter Bedienung, aßen wir eine riesige „halbe Portion“ leckere Spare Ribs, bevor wir uns daran machten, unseren Reisebericht von Las Vegas, der Stadt, die keine Ruhe kennt, nachzutragen.