Nach dem Frühstück im Holiday Inn starteten wir, ohne noch den Mt. Whitney, den höchsten Berg, zu besteigen. Die Zeit wäre zu knapp geworden. Erst am Devils Postpile hielten wir an, um den kurzen Trail zu dem bizarren Säulenbasalt zu gehen. Der Berg sieht von unten aus, als würde er aus lauter schwarzen nebeneinander stehenden Säulen bestehen. Wenn man dann nach oben gewandert ist, kommen aus dem Waldboden plötzlich schwarze, sechseckige Fliesen hervor. Man steht auf den Felsnadeln, deren Oberfläche flach ist und so wie ein Fliesenboden aussieht.
Dann ging es weiter zum Mono Lake, dessen Zuflüsse das Wasser für Los Angeles liefern. Sein Wasserspiegel sank in den letzten Jahren drastisch, so dass die Tuffsteine, die sich in dem mineralhaltigen Wasser gebildet haben, teilweise meterhoch aus dem Wasser ragen. In der Rangerstation war der ökologische Sachverhalt sehr anschaulich erklärt und auch einige Tuffsteine ausgestellt.
Wir verzichteten darauf, uns die Originale am South Tufa Reserve anzusehen und sind gleich zur Geisterstadt Bodie durchgefahren. Es handelt sich um eine verlassene Goldgräberstadt, die einmal 10000 Einwohner zählte. Nach und nach verließen aber nach dem ersten Goldrausch immer mehr Menschen die rauhe Stadt oder starben, bis sie 1930 vollständig leer war. Es sieht in und um die Häuser aus, wie wenn die Leute überstürzt abgereist wären. Überall liegen Gegenstände herum und innen sieht man teilweise gedeckte Tische. Die Häuser sind teilweise verfallen. Seit 1962 wird versucht sie im Urzustand zu konservieren – einige Erinnerungen von damals kann man im kleinen Museum besichtigen.
Inzwischen war es schon 17.00 Uhr und ziemlich kalt. Wir fuhren die 3 Meilen auf der schrecklichen Holperstrecke zurück bis wir auf dem geteerten Teil der Route 270 waren. Wir fuhren bergab und hatten einen herrlichen Blick auf den Mono Lake, der von der Sonne beschienen wurde. Ab Lee Vining ging es dann steil bergauf über den Tioga Pass von der Ostseite in den Yosemite Park hinein. Es ging durch bewaldetes Gebiet durchsetzt von runden Felsen, die eindrucksvoll im Abendlicht schimmerten. Leider konnten wir auch dem Sunset nicht lange zusehen, da wir noch ca 40mi zu unserem Quartier hatten und die Wegbeschreibung sehr zu wünschen übrig ließ. Beinahe hätten wir noch Kontakt zu einer Rehfamilie bekommen, die unachtsam hinter einer scharfen Kurve die Straße überquerte.
Nach 19.00 Uhr hatten wir die Yosemite View Logde endlich erreicht und konnten uns eine wohlverdiente Pizza einverleiben.