Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center entschlossen wir uns, die „Außenbezirke“ des Scenicdrives mit dem Auto in Angriff zu nehmen. Nachdem ich mich auf dem Stadtplan orientiert hatte, stellte ich mir die ganze Sache eigentlich nicht schwierig vor. Der gesamte Stadtaufbau ist schachbrettartig angeordnet und Einbahnstraßen kommen wechselweise in die eine oder andere Richtung. Wie schon bei der Anreise, fanden wir unser erstes Ziel, die Golden Gate Bridge auf Anhieb, nun ist das finden der riesigen Brücke ja kein Problem, ich spreche von der Auffahrt und dem View Point an der Nordausfahrt. Erstspannkabel haben fast einen Meter Durchmesser und die Tragseile ca. 10 cm. Erst bei einem Spaziergang auf der Brücke bemerkt man, was für ein Riesenteil die Brücken ist. Von dem berüchtigten Nebel in der Bucht war heute zum Glück nichts zu sehen, die Sicht war einmalig. Leibesvisitationen beim Betreten der Brücke, wie im Reiseführer beschreiben, fanden keine statt. Vom View Point aus sieht man auf der anderen Seite, hoch über dem Nordpfeiler der Brücke einen weiteren Aussichtspunkt, der viel höher über der Bucht liegt und bis in die 50er Jahre als Raketenabwehrstation gedient hat. Von dort oben hat man einen sagenhaften Rundumblick, die Navi wußte schon warum sie die Nikes dort stationiert hat. Zurück über die Golden Gate Bridge löhnten wir unsere obligatorischen 5 Dollar für die Brückenüberquerung und wendeten uns dann westlich über das Presidio Gelände zu den Golden Gate Stränden. Es ging durch herrliche Villengegenden und an Surfstränden entlang bis zum Cliff House. Es liegt an einer Klippe vor den Seal Rocks, dort beleben im Sommer Seehunde die vorgelagerten Felsinseln. Jetzt im September sind dor ganze
Heerscharen von Möven und Pelikanen unterwegs. Nachdem wir den Pelikanen beim Fischen zugeschaut hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Über eine Klippe, die als Absprungstation für Drachenflieger genutzt wird kamen wir in weitem Bogen zurück in Richtung Downtown. Hier geht es wieder über herrlich angelegte Wohngegenden für Nicht-Sozialhilfeempfänger und dem Golden Gate Park in Richtung Twin Peaks. Die beiden Hügel, mitten in der Stadt (fast 300 Meter hoch) bieten eine herrliche Aussicht auf Dwowntoun und die Umgebung. Zwischenzeitlich war es kurz vor Sonnenuntergang und es zogen tiefe Wolken oder war es der berüchtigte Nebel in die San Francisco Bay herein. Da der Rest des Scenic Drives in Downtown verläuft sparten wir uns dies für den nächsten Tag. Auf der Fahrt zurück kamen wir durch das Stadtviertel High Ashbury, einem Stadtteil der zu Flower-Power Zeiten bekannt geworden ist. Heute blieben davon noch viele farbenfrohe Fasaden und kleine Kaffes und Läden übrig. Kurz vor dem Hotel fiel uns ein Chinesisches Restaurant auf, und wir entschlossen, dort zu Abend zu essen, es stellte sich als Preiswert und gut heraus.