Addo – Schotia

21.03.2015, nach einer herrlichen Nacht unter dem reetgedeckten Dach und einem Baldachin gegen Mücken brachen wir nach einem schönen Frühstück zeitig auf, es sollte zu den großen Tieren gehen. Kleine Tiere hatten wir im Zimmer, Bärbel wollte einen „Riesenhundertfüßler“ nach draußen tragen, mit den Händen, wie immer, erschrak aber dann doch, wie sich das Tier anfühlte und vor allem vorwärtsbewegte, es schlängelte sich wie eine Schlange. Auf einem Prospekt ging es dann in den Garten für den Burschen.

Zunächst ging die Fahrt zum Addo Elefant Park. Dank Ulli konnten wir schon einiges vor der normalen Öffnungszeit in den sehr großen Park.

Zunächst freuten wir uns über jede Antilope, Springbock, Gnu oder Warzenschwein, obwohl ich dem hier auch nicht begegnen wollte, wenn es ärgerlich wird 😉

Nach einiger Zeit kamen dann Zebras und Giraffen in Sicht und dann auch Elefanten in einiger Entfernung. Viele Wasserlöcher waren jedoch so früh am Tag noch ohne Tiere.

Direkt danach wechselten wir in den nahen Schotia Park. Es erfolgte eine Einteilung in Gruppen und der Ranger kutschierte uns mit dem Jeep in den privaten Park. Die Ranger die die Führungen machten funken ständig untereinander und nach kurzer Zeit kamen schon die ersten Zebras und Giraffen (Kamelpferd) in Sicht. Die Giraffen ließen uns bis auf 100 Meter herankommen.

Die Guides haben auch die Elefanten ausgemacht, hier müssen wir sogar irgendwann ausweichen, der Elefantenbulle wollte offensichtlich mit unserem Jeep spielen. Dazu lässt es aber der Ranger nicht kommen und setzt zurück, das quittiert der Elefantenbulle mit einem „Häufchen“ keinen Meter neben dem Jeep. Aber Elefanten auf 10 Meter in fast freier Wildbahn, das hat schon was.

Schon geht es weiter auf Pirsch und wir finden nach kurzer Zeit zwei Nashörner. Der Ranger erzählt uns, dass vor ca. 4 Jahren Wilddiebe eingebrochen sind und die Tiere betäubt und die Hörner abgesägt haben. Die Spuren sind heute noch zu erkennen, die Hörner sind immer noch nicht ganz nachgewachsen. Gott sei Dank haben die Ranger die Tiere noch rechtzeitig gefunden und so konnten sie überleben. Durch ihre Größe dürfen Nashörner nicht länger als 20 Minuten gleich liegen, sonst bilden sich riesige Blutergüsse an denen die Tiere sterben können.

Was noch fehlte waren die Löwen. An der Parkgrenze entlang hatten wir zwar schon welche im Addo schlafend gesehen, die Ranger bemühten sich jedoch auch die Löwenfamilie im Schotia zu finden. Nach einigem Suchen und Funken, fanden wir sie dann am Rande eines Buschwerkes, wie sie gerade eine frisch gerissene Kuhantilope fraßen. Die erwachsenen Tiere lagen schon beim Verdauen, zwei Jungtiere versuchten sich gerade am Fleisch und ließen sich von uns nicht stören, immer beobachtet von einer erwachsenen Löwin.

Als Abschluss der Tour gab es über der Savanne noch einen Traum von Sonnenuntergang.

In einem riesigen Lapa, ein reetgedecktes offenes Versammlungshaus, angeblich das größte Afrikas, gab es dann ein leckeres Abendessen bei Kerzenschein und Fackeln. Außerhalb des Lapas war es stockdunkel.

Wir hatten einen kristallklaren Sternenhimmel, die Milchstraße hob sich deutlich hervor und der Ranger erläuterte uns noch, wie man mit dem „Kreuz des Südens“ die Himmelsrichtung bestimmt. Verlängerung der diagonalen nach rechts und 90Grad Lot über der Mitte der beiden unteren Sterne, im Schnitt ist Süden.

Den Abend ließen wir auf der Terrasse der Elefant Footprint Lodge ausklingen. Ein südafrikanischer Kollege brachte dabei mein bisheriges Bild von SA doch gewaltig durcheinander. Er wohnt als Polizist mit Wachhund, eingezäunt mit Elektrozaun und hat zusätzlich Glasscherben gestreut, damit er hört wenn jemand kommt, er zögert dann nicht sondern schießt zunächst in die Luft.

Auch was er über Streiks und Demos erzählte war nicht dazu angetan viel Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben zu schaffen. Letztendlich war sein Resümee, er wolle auswandern nach Kanada, weil dort seine geplanten Kinder als Weiße nicht benachteiligt seien. In SA wollen er und seine Frau keine Kinder in die Welt setzen.

Als Versöhnung gibt’s HIER noch eine 360 Grad Ansicht, aufgenommen auf einer stillgelegten Brücke direkt hinter unserer traumhaften Lodge.

Fahrt durch zwei Parks als Track HIER.

Am nächsten Tag ging es zum Tsitsikamma Nationalpark.