Merida

Heute Morgen fuhren wir erst um 8:30 Uhr los, damit wir noch etwas von Campeche sehen konnten. Die Fahrt gestern dauerte einfach zu lange, so dass es schon fast dunkel war, als wir endlich ankamen.
Nach dem kleinen Stadtrundgang fuhren wir nach Uxmal. Auf der Strecke gab es nicht viel zu sehen. Am Anfang hatte es noch kleine Plantagen von Kokospalmen, die nach dem Palmensterben angepflanzt worden waren und ein wenig Zuckerrohr. Dann war nur noch Wildwuchs zu sehen, denn die Humusschicht ist in dieser Region minimal und für Ackerbau nicht geeignet.
Auffallend waren die Kontrollen, die, wie Anna erzählte, die Einfuhr von Hühnern unterbinden sollten. Hühner- und Schweinezucht ist hier die Haupteinnahmequelle. Es sprach zwar niemand davon, aber ich kann mich noch gut errinnern, dass hier vor ein Jahren die Schweinegrippe ausgebrochen war.

So um 11 Uhr kamen wir also in Uxmal an. Es hatte fast keine Leute (Ferienende der Mexikaner!), so dass wir im Schatten den Erklärungen von Anna lauschen konnten. Das Zentrum der weitläufigen Anlage ist oval gebaut und hat ein spitz zulaufendes Dach, wie es bei den Maya üblich war. Außen sind die Gebäude unterschiedlichen verziert, denn Uxmal erlebte drei Mal eine Blütezeit und wurde danach wieder verlassen. Von oben hatte man eine herrliche Aussicht über die weiten Ebenen der Umgebung. Auffallend war wie überall an den Pyramiden die Steilheit der Treppen.
Auf dem Gelände sind viele Pflanzen zu finden, die die Maya zum Färben, Töpfe scheuern und zur Heilung von Galle- und Leberleiden zu verwenden wussten. Auch die zahlreichen Geckos ließen sich die Blüten schmecken und boten dabei ein schönes Fotomotiv.
Nach einem kühlen Getränk ging es ein paar Km weiter in ein Restaurant zum Mittagessen. Wir vertilgten einen leckeren Hähnchenschlegel gewürzt nach Yuccatan-Art. Zum Abschluss gab es wieder die Zeremonie mit dem Mexcalbebräu, das schäummt, wenn man das Glas auf den Tisch klopft. Diesmal gab es nicht nur einen Schnaps, sondern gleich mehrere, was Andreas gleich nutzte.
Nach weiteren drei Stunden Fahrt kamen wir in Merida, der Hauptstadt von Yucatan an. Mit dem Bus fuhren wir die Prachtstraße entlang zum Zocalo. Dort besichtigten wir den Gouverneurspalast. Ein Maler, indianischer Abstammung malte dort in seinem sehr persönlichen Stil die Geschichte der Maya in dieser Region. Danach hatten wir Zeit für einen Bummel um den Zocalo und einer Kaffeepause, bevor wir zum Hotel fuhren. Nach einer erfrischenden Dusche marschierten wir erneut in die City um Geld zu holen und etwas zu essen. Um 20 Uhr erlebten wir eine nette Folkloretanzaufführung, bevor wir den Tag mit einem Absacker in der Hotelbar ausklingen ließen.

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