Puebla

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es zu der Kolonialstadt Puebla. Wir stiegen am Zocalo, dem Hauptplatz aus und ließen die Umgebung auf uns wirken. Wir schlenderten über den schattigen Platz, der umgeben ist von schönen Arkadenhäusern mit kleinen Geschäften und Restaurants und besuchten die historische Kathedrale. Sie hat einen 70m hohen Glockenturm, dessen Glocken zu schwer waren, um sie nach oben zu bringen. Der Sage nach hoben die Engel sie in der Nacht in die Höhe, weshalb die Stadt auch Stadt der Engel genannt wird. Im Inneren bestaunten wir die vielen Nischen der Heiligen und das reich verzierte, geschnitzte Altarbild.
Danach ging es an den vielen Beichtenden vorbei nach draußen zur Straße der Süßigkeiten. Die Geschäfte standen dicht beisammen und hielten Säcke und Tonnen von Süßem bereit. Es gab Süßkartoffeln mit Zimt- oder Fruchtgeschmack, allerlei Hibiskus- und Agavengeleefrüchte und geröstete Nüsse. Eine Kostprobe davon kaufte unsere Reiseleiterin und verteilte sie. Außerdem wurde eine Art Eierlikör und sonstige Getränke offeriert.Im hinteren Teil eines der Geschäfte befand sich eine Keramikwerkstatt – eine weitere Spezialität der Stadt. Man konnte sehen, wie die Rohlinge zum Trocknen aufgestellt waren, wo sie gebrannt und bemalt wurden. Im Ausstellungsraum lag getöpfertes Geschirr, Vasen und Gebrauchsgegenstände, auch Keramikwandbilder standen zum Verkauf. Draußen sah man sie als Schmuck an den Fassaden der alten Häuser und Amtsgebäude. Die ersten Gegenstände und Kacheln durften nur in den Farben blau und weiß gefertigt werden. Mittlerweile ist zusätzlich auch grün und gelb erlaubt.
Weiter ging es zum Geburtshaus von Placido Domingo, der, nach dem er einen Teil seiner Familie bei dem schweren Erdbeben verloren hatte, dafür sorgte, dass die Gebäude erdbebensicher gemacht wurden und der deshalb in der Stadt geehrt wird. Von dort aus über den Platz befindet sich eine sehr alte Kirche, deren Fassade komplett mit Kacheln gestaltet ist.
Einige Straßenzüge weiter kamen wir zu unserem Hotel und konnten die Zimmer beziehen. Nach einer kurzen Pause setzten wir uns unter die Arkaden in ein Cafe mit „italienischem Kaffee“ und genossen eine Cappuccino mit Muffin bzw. Brownie. Danach durchstreiften wir nochmals die historische Innenstadt , eine uralte Brücke, über die einst die Kutschen in die Stadt einfuhren und eine weitere Kirche. Als wir herauskamen sahen wir Windhosen den Staub aufwirbel. Der Himmel verdunktelte sich, so dass wir es vorzogen in Hotelnähe zu kommen. Die Entscheidung war gut, denn bald schon zog zuerst ein Staubsturm, dann ein heftiges Gewitter über uns hinweg. Wir setzten uns währenddessen in das Restaurant zum Abendessen. Für die  Spezialität „Mole“, einer Schokoladensauce mit 23 verschiedenen Gewürzen, darunter Chilli, die über Hühnchenfleisch gegossen wird, konnten wir uns nicht entschließen. Nach dem Essen spielte eine 2-Mann-Kapelle auf. Wir zogen es vor nochmals raus zu gehen. Leider zwang uns der nächste Regenguss zum Umdrehen. Wir setzten uns wieder in das Restaurant zu einem Ehepaar unserer Reisegruppe. Die Musiker zogen weiter, ein weiteres Paar und unsere Reiseleiterin setzten sich noch dazu, sodass wir uns bei Bier, Wein und Tequilla bestens unterhalten haben.

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